Fragen?
Haben Sie Fragen zum Hüft-, Knie- oder Schultergelenk? Im Lexikon erklären wir sämtliche Fachwörter rund ums Thema. Weiter unten finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen. Haben Sie nicht das gefunden was Sie suchen? Dann zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.
Lexikon
Häufig gestellte Fragen
Implantationen von künstlichen Hüftgelenken sind heute ein Routineeingriff und dauern zwischen 1 und 2 Stunden.
In der Regel können Sie am ersten oder zweiten Tag nach der Operation das Bett verlassen. Am dritten Tag werden Sie lernen, mit Gehstützen oder anderen Hilfsmitteln zu gehen. Zum einen vermeiden Sie so eine falsche Belastung des operierten Hüftgelenkes, zum anderen erhalten Sie mehr Sicherheit. Die meisten Patienten können 6–8 Wochen nach der Operation wieder ohne Gehstützen gehen.
Faktoren wie körperliche Belastung, die Beschaffenheit Ihrer Knochen, Ihr Lebenswandel und insbesondere Ihr Körpergewicht haben Einfluss auf die Langlebigkeit des Kunstgelenkes. Nationale Gelenkregister und Studien zeigen, dass zehn Jahre nach der Implantation bei über 90 % der Patienten noch keine Revision (Ersatz des künstlichen Gelenks oder einzelner Komponenten) nötig geworden ist.
Informieren Sie Ihren Arzt darüber, auf welche Metalle Sie allergisch reagieren. Wenn vorhanden, legen Sie ihm Ihren Allergiepass vor. Allgemein werden für die Implantate Materialien und Beschichtungen verwendet, die höchst selten Allergien hervorrufen. Sonderlösungen sind nur in wenigen Fällen notwendig.
Auch wenn Sie keine Schmerzen mehr haben und sich gut fühlen, sollten Sie die Untersuchungstermine unbedingt wahrnehmen. Ihr Facharzt kann so die Rehabilitation verfolgen und Komplikationen frühzeitig erkennen. Im ersten Jahr nach der Operation finden mehrere Kontrolluntersuchungen statt, später sind diese Untersuchungen einmal pro Jahr, anschliessend alle zwei oder drei Jahre notwendig. Das ideale Intervall bestimmt Ihr Arzt.
Ob und wann eine Endoprothese implantiert wird, liegt letztendlich beim Patienten selbst. Diese Entscheidung sollte aber vertrauensvoll gemeinsam mit einem Facharzt getroffen werden. Beeinflusst wird sie im Wesentlichen durch die folgenden Faktoren:
a) Ihr Facharzt hat bei Ihnen durch eine körperliche Untersuchung und Röntgenaufnahmen eine fortgeschrittene Hüftgelenksarthrose festgestellt;
b) Ihre Lebensqualität ist durch Schmerzen so sehr beeinträchtigt, dass der Alltag nicht mehr ohne tägliche und dauerhafte Beschwerden zu bewältigen ist. Ihre Gehstrecke und Mobilität haben deutlich abgenommen;
c) Alternative Behandlungsmethoden (Physiotherapie) erbringen keinen Erfolg mehr;
d) Sie sind auf die dauerhafte Einnahme von Medikamenten angewiesen. Diese helfen trotz Dosiserhöhungen nicht mehr ausreichend.
Treffen diese Faktoren für Sie zu, sollte eine Operation unabhängig von Ihrem Alter in Betracht gezogen werden. Treffen die oben erwähnten Umstände nicht auf Sie zu, ist es ratsam, einen Eingriff hinauszuzögern und nach weiteren nicht operativen Behandlungsmethoden zu suchen.
In Europa werden pro Jahr im Durchschnitt 550'000 künstliche Hüftgelenke und 230'000 Kniegelenke implantiert. Die Operation ist heute ein Routineeingriff. Risiken wie Hämatome, Arzneimittelallergien, Thrombosen, Embolien oder Infektionen lassen sich jedoch nicht völlig ausschliessen. Vorbeugende Massnahmen wie die Gabe von Medikamenten, Physiotherapie etc. schränken diese Risiken aber weitgehend ein. Ihr Arzt wird Sie zu diesem Thema eingehend informieren.
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus schliesst sich in der Regel ein Rehabilitationsaufenthalt an. Danach sind Sie noch rund 4–6 Wochen körperlich eingeschränkt belastbar. Diese Zeit sollte für weitere Krankengymnastik genutzt werden. Falls Sie einer Arbeit nachgehen, hängt die Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit von Ihrer täglichen Belastung ab: Bei häufigem Sitzen und kurzen Wegen sind Sie schneller wieder einsatzfähig als bei schwerer körperlicher Arbeit.
Die Dauer des Aufenthalts hängt zu einem grossen Teil von Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Stellen Sie sich auf 1–2 Wochen ein, Ihr Arzt wird Ihnen aber genauere Auskünfte geben können.
Blutkonserven werden heute nur dann eingesetzt, wenn es während der Operation zu einem grossen Blutverlust kommt. Die Gefahr, sich bei der Gabe von Fremdblut mit Krankheiten zu infizieren ist dank der sehr guten Kontrollen äusserst gering. Sollten Sie dennoch sehr skeptisch sein, besteht die Möglichkeit, Eigenblut zu spenden. Das bedeutet, dass Sie einige Zeit vor der Operation Ihr eigenes Blut spenden und aufbewahren lassen.
Heute besteht in den meisten Kliniken die Möglichkeit, das Wundblut aus den Drainagen aufzufangen, in einer speziellen Maschine zu reinigen und dem Patienten wieder zuzuführen; somit ist die Eigenblutspende eigentlich nicht mehr notwendig. Sollten Sie dennoch eine solche wünschen, wird Ihr behandelnder Arzt abklären, ob Sie sich dafür eignen. Spezielle Erkrankungen z.B. des Herzens oder blutbildender Organe können die Eigenblutspende einschränken. Die Spende sollte nicht zu spät erfolgen, damit Ihr Körper genügend neue rote Blutkörperchen nachbilden kann. Über den günstigsten Termin und den Ablauf wird Sie Ihr Arzt informieren und die dafür notwendigen Schritte einleiten.
Sie sollten sich erst wieder hinter das Steuer setzen, wenn Sie sich selbst fahrtüchtig fühlen. Allein Sie tragen dafür die Verantwortung! Es empfiehlt sich, zuvor den behandelnden Facharzt zu konsultieren. Bei den meisten Patienten ist die Fahrtüchtigkeit nach 3–5 Monaten gegeben. Dies kann individuell aber stark schwanken. Fahren Sie nie unter Einfluss von starken Schmerzmitteln!
In den ersten 6 - 12 Wochen nach der Operation sollten Sie keine zu starken Kniebeugen machen, um eine Gelenkirritation oder ein Spannungsgefühl zu vermeiden. Ansonsten spricht nichts gegen Geschlechtsverkehr. Wenn Sie noch Fragen haben, wird Ihr Arzt diese gerne beantworten.