Zementieren oder zementfrei?

Für die allgemeine Verankerung von Implantate für den künstlichen Gelenkersatz stehen die zementfreie und die zementierte Vorgehen zur Wahl. Beim Kniegelenkersatz ist die zementierte Verankerung das gängige vorgehen:

 

​​​​​​​Zementierte Verankerung

Die zementierte Verankerung ist zur Zeit die mit Abstand am meisten gewählte Option für Knieprothesen und liefert sehr gute Ergebnisse. Zudem besteht bei schlechter Knochenqualität, z.B. bedingt durch Osteoporose, keine Alternative zur zementierten Anwendung.

Beim Zement handelt es sich um speziellen Knochenzement, der in der Regel auf Kunststoff basiert. Dabei werden zwei getrennte Komponenten kurz vor der Anwendung gemischt und auf das Implantat aufgetragen. Der Zement härtet innert kürzester Zeit aus, womit eine feste Verbindung zwischen Knochen und Prothese entsteht. Der Knochenzement ist gut körperverträglich und kann - wenn nötig - mit Antibiotika angereichert werden, um Infektionen vorzubeugen.

​​​​​​​Zementfreie Verankerung

Bei der zementfreien Fixierung wird die primäre Verankerung des Implantates durch ein Verkeilen mit dem Knochen gewährleistet. Die Implantate verfügen zusätzlich über eine spezielle Beschichtung, an welche in einem zweiten Schritt der Knochen anwächst und eine stabile Langzeitverankerung gewährleistet.

Dieses Prinzip kommt hauptsächlich bei der Verankerung des Femur-Implantates zur Anwendung und nur in sehr wenigen Fällen bei der Verankerung des Tibia-Implantates.