Das Schultergelenk
Das Schultergelenk ist das beweglichste und zugleich ein sehr verletzliches Gelenk in unserem Körper. Als Kugelgelenk ermöglicht es Bewegungen in den Achsen, wodurch wir unsere Arme und Hände äusserst vielfältig einsetzen können.
Die Gelenkpfanne - auch Glenoid genannt - ist ein Teil des Schulterblattes. Im Gegensatz zu den anderen Kugelgelenken umgibt sie den Kopf nicht vollständig. Das Glenoid und der runde Kopf des Oberarmknochens, der wie eine Kugel in der Schulterpfanne liegt, sind mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den beiden mit Knorpel überzogenen Gelenkflächen befindet sich eine dickliche Flüssigkeit, die sogenannte "Gelenkschmiere". Der Gelenkknorpel als elastisches und wasserhaltiges Gewebe ermöglicht einen reibungsarmen, gleitenden Bewegungsablauf.
Stabilität erhält das Gelenk durch Bänder, eine Gelenkkapsel und insbesondere die umgebende Muskulatur. Die sogenannte Rotatorenmanschette wird durch vier Muskeln gebildet, die das Gelenk manschettenartig umschliessen, wodurch der Gelenkkopf des Oberarmknochens in der Pfanne zentriert wird. Damit trägt die Rotatorenmanschette wesentlich mehr zur Stabilisierung bei, als die Bänder.
Reisst einer oder mehrere Muskeln oder Sehnen in diesem Gefüge, wird von einer Rotatorenmanschettenruptur gesprochen. Diese Verletzung kann unfall- oder verschleissbedingt auftreten. Abhängig vom Ausmass der Ruptur kann eine mehr oder weniger gravierende Funktionsstörung oder gar ein völliger Funktionsverlust des Schultergelenks eintreten.